Die Ausstellung
„Traum@KuK“ heisst die aktuelle Ausstellung im Fachklinikum Herzogenaurach, gestaltet von Künstlern des Vereins „Kunst und Kultur Seebachgrund e.V.“ (abgekürzt: „KuK“). Und tatsächlich haben die Kunst und die Träume eines gemeinsam: in beiden Welten geht es weniger um eine 1:1 Abbildung des Erlebten, sondern eher um eine Interpretation und auch kreative Veränderung dessen, was wir Wirklichkeit nennen. Die Realität wird verarbeitet, verformt, zerstückelt und wieder zusammengesetzt, und dabei entstehen neue Bilder, Emotionen und Eindrücke, eine neue Realität eben. Und das alles ganz ohne „künstliche Intelligenz“ und „virtuelle Realität“.
Surrealistische Künstler wie Salvador Dalí, René Magritte und Max Ernst gingen darüber hinaus noch einen anderen Weg und nutzten ihre eigenen Träume direkt als Inspirationsquelle für ihre Kunst. Sie haben so die Realität gleich zweimal verarbeitet: einmal durch ihre Träume, und anschließend diese Träume durch ihre Kunst. So sind entstanden Bilder, die sich der gängigen Logik entziehen und gerade dadurch neue Einsichten ermöglichen, „virtuelle Realität“ eben.
In diesem Sinne wird „virtuelle Realität“ auch hier im Fachklinikum erlebbar. Natürlich ohne die großen Surrealisten, dafür aber mit fünf Künstler des Vereins „Kunst und Kultur Seebachgrund e.V.“ die dafür ganz unterschiedliche Werke zur Verfügung stellen – unterschiedlich in Technik, Format, Farbigkeit und Ausdruck. Von knallbunt bis schwarzweiß, von richtig großformatig bis kleinteilig, von gegenständlich bis abstrakt. Jede einzelne Arbeit zeigt eine mögliche Realität als Ergebnis eines kreativen Prozesses, eines Erfindens, Umformens und Veränderns, ausgeführt, gesteuert und orchestriert vom jeweiligen Künstler und Träumer.
Johannes Birzer zeigt Bilder traumhafter italienischer Landschaften, die es so auf keinem Foto zu sehen gibt. Maria Morgenroth malt die Welt bunt an und erzeugt so eine positive und zuversichtliche Ausstrahlung. Monika Lehner-Kranzfelder malt spontan und energiegeladen, ihre Bilder sind inspiriert von der geträumten Schönheit des Alltäglichen. Im Gegensatz dazu zeigen die fotografischen Arbeiten von Hans-Peter Singer die Welt eher von ihrer harten, manchmal bedenklichen Seite.Und am Ende bringt Reinhard Grimmer sogar weiße Rehe zum Träumen.
Die Ausstellung ist vom 14. Juni bis zum 24. August zu sehen und startet am 13.06.2024 um 18:00 Uhr im Fachklinikum (Rondell im 1. Stock) mit einer Vernissage.